Die George-Bankenplattform hat inzwischen eine Milliarde Kundinnen und Servicekunden. Durch Exporte in die Tschechische Republik, die Slowakei und Rumänien will sich die Erste Group Tech im Wettbewerb behaupten. Zweieinhalb Jahre nach dem Start der neuen Bankenplattform "George" zog die Erste Group am kommenden Donnerstag Bilanz. Mehr als eine Mio. aktiver Kundschaft wurden bisher akquiriert, wobei die Handelsplattform in andere Länder der ersten Gruppe wie Tschechien, Slowakei und Rumänien exportiert wird, bis zu 16 Mio. Kundschaft sollen bis 2020 Zugang zu dem in Österreich entwickelten Online-Banking-System haben.
In Zukunft können auch Institute außerhalb der ersten Länder die George-Technologie einsetzen. "â??Im Digitalzeitalter wollen wir kein reiner Infrastrukturanbieter werden, sondern fÃ?r den Verbraucher aktuell bleibenâ??, sagt Peter Bosek, CEO von Erste. Die Unternehmen Apple und Google, die in anderen Staaten mit eigenen Zahlungsdiensten auf den Märkten Fuß fassen, sind mit ihrer Initiative noch nicht gestartet.
Bosek dagegen betrachtet den Wettbewerb auf einer unerwarteten Seite: "Amazon weiß genau, wie man für die Kundschaft ein einfachstes Arbeitsumfeld schafft, einschließlich des Zahlungsprozesses. In ihrer weiteren Entwicklung ist die Nationalbank konsequent auf Smartphone-Nutzer ausgerichtet. In der Erste Group und den Banken liegt der Anteil mit 64 Prozentpunkten noch über diesem liegt. Durch die George-Plattform, die das bisher parallelisierbare Netbanking im vergangenen Jahr vollständig ablösen wird, fühlt sich die Sparkasse für die neue EU-Richtlinie "Payment Service Directive 2" gut aufgestellt, wie Schaufler erklärte.
Darin ist festgelegt, dass die Kreditinstitute die Kundendaten auf ausdrücklichen Wunsch auch Dritten zur Verfuegung stellt. Wenn man z.B. ab Januar 2018 einen Buchhaltungsdienst in Anspruch nehmen möchte, der eigene Kontoinformationen verwendet, muss die Hausbank die Anbindung an diese haben. Mit eigenen Dienstleistungen auf der George-Plattform wollen die Erste Group und die Sparbanken dem gegensteuern.
Darüber hinaus können sie Drittanbieter-Anwendungen und -Dienste im George Store wählen. Selbst wenn Erstkunden Drittanbieterdienste in Anspruch nehmen, verbleiben sie im Online-Portal der EZB.
In Kürze könnte die Erste Group mit George in ausländischen Gewässern angeln| Markets 31.05.2017
Vor zwei Jahren haben George, Erste Banque und Raiffeisen International mit ihrer Online-Banking-Plattform ein Werkzeug auf den Markt gebracht, das visuell und inhaltlich dem gerecht wird, was die Digital Natives heute von der Internetnutzung erwarten: Individualisierung, Networking, Interaktion, Auto-Vervollständigung, Datenbankausstattung. Nach einer Stellungnahme des Erste Group Chief Retail Officer Bosek wird sich der Wettbewerbsdruck voraussichtlich noch weiter erhöhen:
Bosek wurde auf einer Medienkonferenz zum Themenbereich Online-Banking befragt, ob George nicht, wie ein Finanzdienstleister, seine Technologieplattform auch markenübergreifend für Drittkunden zur Verfügung stellen könne. Wir werden aber nicht die Mittel nutzen, um es unseren Mitbewerbern zu sagen", sagt Bosek. Schließlich wurde bereits angekündigt, dass George Kooperationen mit anderen Kreditinstituten außerhalb der ersten Kernmärkte "in Betracht gezogen" werden.
Die Kreditinstitute müssen dann alle Daten des Verbrauchers auf Wunsch auf Knopfdruck an Drittanbieter weitergeben und die Zahlung einleiten. Auch Erste und Raiffeisenbanken sind keine Ausnahme: "Wenn ein Finanzdienstleister einen echten Zusatznutzen für unsere Kundschaft bringt, dann sollte er in Zukunft im George Store verfügbar sein. Mit dem iTunes Store für das Bankwesen wollen wir so werden", sagt Bosek.
Außerdem steht fest, dass George in diesem Jahr in Tschechien und der Slowakei vorgestellt wird. Rumänien, eventuell auch Kroatien und Ungarn, sollen im nächsten Jahr kommen, wie Bosek sagt: "Ich wünsche mir, dass wir bald fünf Mio. George-Nutzer melden können". Im Jahr 2020 soll George für 16 Mio. Menschen in allen ersten Märkten verfügbar sein.
George, der bisher nur in Österreich umgesetzt wurde, hat in den zwei Jahren seines Bestehens rund eine Millionen Menschen gewinnen können, darunter eine große Zahl von neuen Kundinnen und Servicekunden, sagte Thomas Schaufler, CEO des Privatkundenbereichs der Erste Group, mit Zufriedenheit. Im Laufe des Monats müssen auch die 450.000 Endkunden des bisherigen Netbankingservices zu George wechseln. Bislang war die ganze Palette der Fonds aus dem ersten Universum über Apps verfügbar.
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