Stabilere Kundenverhältnisse am Hypothekenmarkt verringern das Bonitätsrisiko für schweizerische Kreditinstitute und leisten damit einen Beitrag zur Stabilisierung des Finanzsystems. In einer neuen Untersuchung der Uni St. Gallen wurden erstmalig die Beziehungen zu Kunden auf dem Hypothekenmarkt Schweiz erforscht. Grundlage der Untersuchung ist eine Befragung von rund 1500 deutschsprachigen Schweizern im Jahr 2011: Häuser mit einem Hypothekendarlehen haben in der Schweiz in der Praxis mehr Bankverbindungen als solche ohne Hypothekendarlehen.
Im Gegensatz dazu wird der Großteil der Hypothekendarlehen bei geographisch nahen Kreditinstituten vergeben, bei denen die privaten Haushalte auch speichern oder regelmäßige Leistungen erbringen. Aus den Ergebnissen geht auch hervor, dass die Auswahl der Hypothekenbank im Allgemeinen auf der Grundlage der Erreichbarkeit erfolgt. Lediglich in privaten Haushalten in denen ein hohes Maß an Wohlstand und eine gute Finanzkompetenz vorhanden ist, erscheint der Verfügbarkeitsfaktor als weniger wichtig.
Für die Raiffeisen-, Regional- und Kantonsbanken sind Hypothekendarlehen nicht nur das bedeutendste Anleihenprodukt. Für die beiden großen Inlandsbanken machen auch die Privatkundenhypotheken fast 70 Prozentpunkte der Inlandskredite aus. Für das Bonitätsrisiko von Kreditinstituten hat die Zusammenstellung des Hypothekarkreditportfolios weit reichende Folgen. Auch hier kommt der Stabilisierung der Beziehung zum Darlehensnehmer eine besondere Bedeutung zu.
Wenn die kreditgebende Stelle zugleich die hauseigene Stelle eines Darlehensnehmers ist, kann sie das Bonitätsrisiko des Darlehensnehmers besser beurteilen und kontinuierlich überwachen. Zugleich sind die Leistungsanreize für die Darlehensnehmer zur Rückzahlung eines Darlehens größer, wenn sie eine längerfristige und intensivierte Geschäftsbeziehung mit der Nationalbank haben. Es ist für solche Kundinnen und Servicekunden in der Regel schwierig, von einer anderen Institution vergleichbar gute Kreditbedingungen zu bekommen.
2 Die Beeinflussung des Kreditrisikos der einzelnen Kreditinstitute und die Wichtigkeit des Hypothekarkreditmarkts in der Schweiz machen die Kundenloyalität am Hypothekenmarkt auch für die Stabilisierung des gesammten Banksektors wichtig: Streichl. beständigere Kundenbindungen führen zu einem streichel..... Auch wenn das Verhältnis zwischen Hypothekenkunden und Kreditinstituten für die finanzielle Stabilisierung von großer Relevanz ist, gibt es kaum Erfahrungswerte über die Gestaltung dieser Beziehungen.
Mit einer neuen Studie der Uni St. Gallen wird zum ersten Mal eine systematischere Betrachtung der Kundenbeziehungen auf dem Schweizer Hypothekenmarkt durchgeführt. 3 ] Sie beruht auf einer im Jahr 2011 durchgeführten Befragung von 1481 deutschsprachigen Schweizer Privathaushalten und liefert vertiefende Hinweise auf alle Beziehungen zum Privatkundengeschäft: Wie lange ist die Zusammenarbeit mit dieser Hausbank schon bestehen?
Mit welchen Finanzprodukten der Hausbank, wie z.B. Zahlungsverkehr, Sparwesen, Kredit- oder Vermögensmanagement, wird gearbeitet? Wird diese Bankverbindung vor allem für laufende Bezahlungen, Barauszahlungen und Sparpläne eingesetzt? Zudem wurden die Niederlassungen aller schweizerischen Kreditinstitute geographisch abgedeckt. Auf diese Weise konnte auch die Entfernung zwischen den privaten Haushalten und der nächsten Zweigniederlassung derjenigen Kreditinstitute ermittelt werden, bei denen die privaten Kunden ein Bankkonto haben.
Der Studie zufolge dauern die Bankenbeziehungen in der Schweiz länger und die Kunden der Banken kommen zu ihrer Hausbank in unmittelbarer Nähe. Die 1481 befragten privaten Haushalten haben zusammen 2863 Bankverbindungen, was 1,9 Verbindungen pro Haus bedeutet. Von diesen Verbindungen existieren 66% seit mehr als zehn Jahren, 18% seit mehr als fünf Jahren.
Über zwei Dritteln aller Bankverbindungen werden mit einer Hausbank abgeschlossen, die im Radius von fünf Kilometer eine Zweigniederlassung hat. Bei 46% aller privaten Haushalten in der Probe handelt es sich um einen Wohnungsbau. In der Untersuchung werden klare Differenzen zwischen diesen und privaten Haushalten ohne solche Kredite deutlich (siehe Grafik 1). Durchschnittlich haben Schuldner mehr Bankverbindungen als private Haushälter ohne Hypotheken.
Man könnte aus diesem Ergebnis schließen, dass sie eine neue, ergänzende Geschäftsbeziehung für ihr Hypothekendarlehen mit einer anderen Institution als ihrer Hausbank eingegangen sein könnten. Weil es auch in vielen anderen Bereichen Differenzen zwischen privaten Haushalten mit und ohne Hypothekenkredit gibt: Durchschnittlich haben private Hausbesitzer mit einer Immobilie ein erhöhtes Gehalt und ein größeres Anlagevermögen, bessere Finanzkenntnisse und verlangen mehr Finanzierungsprodukte wie Alterskonten und Wertpapierdepots.
Die Gründe, warum diese privaten Haushalte mehr Bankverbindungen unterhalten, könnten daher in ihrem höheren Reichtum und ihrer finanziellen Kompetenz liegen. Hinweis: Häuser mit einem Hypothekenkredit = 687. Häuser ohne Hypothekenkredit = 794. Die Angaben in den Barren korrespondieren mit dem Mittelwert der entsprechenden Warengruppe. Zur besseren Darstellung der Kundschaftbeziehungen auf dem Hypothekenmarkt werden private Kunden mit einem Hypothekendarlehen und einer gleichzeitigen Nutzung von zwei Bankverbindungen genauer betrachtet.
Das gilt für 470 Stichprobenhaushalte oder 68% aller privaten Haushälter mit einem Hypothekendarlehen. Mit diesen Häusern kann im Einzelnen untersucht werden, ob sie den Hypothekendarlehen bei ihrer hauseigenen Depotbank oder als so genanntes Stand-alone-Produkt bei einer anderen Depotbank haben. Hinweis: 470 private Haushalte wurden zu ihren Bankverbindungen untersucht. In allen untersuchten Häusern gibt es einen Hypothekenkredit und mehrere Bankkunden.
Beziehung mit Hypothekenkredit = 540, Beziehung ohne Hypothekenkredit = 688 Die Angaben in den Barren korrespondieren mit dem Mittelwert der entsprechenden Warengruppe. Ausgehend von der Untersuchung wird deutlich, dass Hypothekendarlehen kaum als eigenständige Produkte in einer eigenständigen Bankenbeziehung geführt werden. Stellt man die Bankenbeziehung mit und ohne Hypothekenkredit für die selben privaten Haushalten gegenüber, ergibt sich ein deutliches Gesamtbild (Abbildung 2).
Auch die Hausbank, mit der die privaten Haushalten eine Hypothekenbeziehung unterhalten, wird häufiger für Spargelder und Zahlungsdienste genutzt. Auch die Hypothekenbank ist im Allgemeinen geographisch enger als die anderen Kreditinstitute, in denen die privaten Haushalten nur Konten haben. Die Laufzeit der Bankenbeziehung weist jedoch ein anderes Bild auf: Die Bankenbeziehungen mit Hypothekenkrediten sind in der Praxis etwas jüngerer als die Bankenbeziehungen ohne solche sind.
Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Menschen in der Schweiz eine gewöhnliche Geschäftsbank auswählen, wenn sie einziehen und einen Hausstand aufmachen. Normalerweise gewährt diese Häuserbank auch einen Hypothekendarlehen, wenn der Hausherr ein eigenes Haus aufkauft. Allerdings haben nicht alle Schuldner die gleichen starken Bindungen zu ihrer Geschäftsbank.
Das Ergebnis der Untersuchung ist zum Beispiel, dass private Haushalten mit einem hohen Reichtum oder einer hohen Finanzkompetenz häufiger eine Immobilie bei einer fernen Hausbank ausgeben. Daraus lässt sich schließen, dass die Auswahl der Hypothekenbank in der Praxis in der Praxis auf der Grundlage der sofortigen Erreichbarkeit getroffen wird. Lediglich finanzerfahrene Privathaushalte scheint sich verstärkt um einen möglichst günstigen Hypothekendarlehen zu bemühen.
Im schweizerischen Hypothekenmarkt sind die Beziehungen zu den Kunden heute noch weitestgehend intakt. Das verspricht Gutes für das Kredit-, Zins- und Liquiditätsrisiko von Kreditinstituten und damit für die finanzielle Stabilität in der Schweiz. Es wird daher von Interesse sein, wie lange diese Untätigkeit andauern wird, wenn neue Dienstleister wie Versicherungsgesellschaften oder Pensionsfonds und neue Kreditinstitute den Wettbewerb ankurbeln.
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