Die Lira-Krise wird zu einem milliardenschweren Problem für türkische Banken - 11.11.18 - News
Zahlreiche türkische Unternehmen sind nicht in der Lage, ihre Darlehen zurückzuzahlen. Dies führt zu einer Verunsicherung der türkischen Banken - und wird auch für die europäischen Finanzinstitute kostspielig sein. Für die lange Zeit kränkelnde Grossbank UNICLABY wird Jean Pierre MOSTIER als Glücksbringer angesehen. Im dritten Geschäftsquartal musste Uniredit der türkischen Bankengruppe Yapi Kredi knapp 850 Mio. EUR abtragen, wie das Unternehmen auf der dieswöchigen Bilanzmedienkonferenz mitteilte.
"Wir halten an unserem Engagement für die Türkei fest", unterstrich der Boss. Noch weiter ging es: Musstier machte deutlich, dass UNICARCED noch mehr Mittel nach Istanbul senden würde, wenn nötig. Aber das macht auch eines deutlich: Investitionen in türkische Banken verharren nicht mehr in sich selbst. Die Wirtschaftsaussichten für die Türkei werden immer düsterer. In der ersten Hälfte des nächsten Jahrs könnte eine rezessive Entwicklung aufkommen.
Dies betrifft auch den Finanzsektor: Aufgrund des Konjunkturabschwungs stecken die tuerkischen Banken nach wie vor an einer immer groesseren Zahl von wackeligen Krediten. Dies könnte neben UNICREAD neben Unicredit auch andere europaeische Muttergesellschaften betreffen. Seit langem sind die Bankaufsichtsbehörden der EZB an der dramatischen Abwertung der Lire und der Lage der tuerkischen Tochtergesellschaften interessiert.
In der Türkei sind neben UNICLAB auch die spanischen Grossbanken BBVA und die französischen BNP Paribas (BNP Paribas-Anteil) aktiv. Wie viele andere Emerging Markets litt auch die Türkei unter einem stärkeren US-Dollar. In der Folge legen Investoren und große Investmentfonds wieder mehr in den USA und weniger in den so genannten Emerging Markets, zu denen neben der Türkei auch Brasilien, Argentinien und Russland zählen.
Experten gehen von keiner systemischen Gefährdung der europäischen Banken aus. "Dies könnte den Menschen in der Türkei sowohl in wirtschaftlicher als auch in politischer Hinsicht helfen", sagte Nouripour. Dagegen war die Landesregierung zurückhaltend: Die Landesregierung sei natürlich an einer wirtschaftsstabilen Türkei interessiert, unterstrich Regierungssprecher Steffen Seibert vor der Presse der Hauptstadt. Sie ist Teil der Europäischen Union der Industrie- und Aufschwungsländer.
"Auch auf das Risikopotenzial für die deutschen Banken und ihr Auslandsengagement in der Türkei wollte sie nicht eingehen. Die Wertpapiere türkischer Banken hatten in den letzten drei Börsentagen durchschnittlich 17 Prozentpunkte an Wertverlust erlitten. Zu Beginn der Woche mussten erstmalig mehr als sieben Lire für einen US-Dollar und mehr als acht Lire für einen EUR bezahlt werden.
Anlegern aus Deutschland, Europa und der ganzen Weltgeschichte ist inzwischen klar, dass das Elend am Bosporus für die Banken in der EU ansteckend sein könnte. Anlegern - einschließlich der türkischen Bevölkerung selbst, die von ihrem Staatspräsidenten gebeten worden war, ihre Dollars und Euros in Lire zu tauschen, erhalten ihre Fremdwährungen von der EZB.
Der Kapitalfluss und der Zusammenbruch der Waehrung geben zu Recht Anlass zur Besorgnis, dass tuerkische Banken und Konzerne nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Verbindlichkeiten zu begleichen. Viele türkische Firmen haben Darlehen in Dollars oder Euros vergeben. Die Banken sehen sich daher zunächst keinen Währungsverlusten durch die Entwertung der Lire gegenüber. Aber die Gefährdung Europas ist begrenzt.
Gegenwärtig besteht keine systematische Bedrohung für den gesamten osteuropäischen Banksektor, aber die einzelnen Institute können in Bedrängnis kommen. Experten der holländischen ABN Amro haben berechnet, welche Finanzinstitute in der Türkei wie viel und wie viel Geld haben. Demnach belaufen sich die Forderungsbestände der europaeischen Banken auf 143 Mia. umgerechnet. Nach Angaben der BIZ brennen nur rund 17 Mrd. in Deutschland.
"Die Türkeikrise ist also nichts, was das Finanzsystem im Westen instabilisieren könnte. "Auch im Hinblick auf die dt. Volkswirtschaft und die knappen 1,7 Prozentpunkte der Warenausfuhren in die Türkei gibt es für Krämer keinen Anlass zur Sorge: "Die noch nicht abgewandten US-Autozölle sind für Deutschland ein unvergleichlich hohes Risikopotenzial.
"Die Turbulenzen in der Türkei strahlen auf andere Emerging Markets aus. Aber Jörg Krämer will nicht von einer Krisenlage in den Schwellenländern reden. Ökonomen hingegen prognostizieren für die Türkei schwierige Zeiträume. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der türkische Staatspräsident dem Fuests-Rat nicht nachkommen wird. Für Jörg Krämer ist es daher durchaus möglich, dass sich die Türkei mit der Kapitalverkehrskontrolle begnügt.
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