Gratis Bankkonto

Von wem wird der Amazonas des Bankwesens?

Anwendungsbanken wie z. B. E26 oder die British Atom Bank blühen, auch wegen einer gewissen Frustration über die hohe und geringe Attraktivität der traditionellen Offerten für private Investoren. Öffnen Sie in wenigen Augenblicken ein frisches, kostenfreies Bankkonto auf Ihrem Handy und transferieren Sie es oder hinterlegen Sie sofort danach Bargeld? Möglich machen das so genannte App-Banken wie die Berliner Nationalbank 26 oder die British Atom Bank, ebenso wie die anglo-sächsische Finanzgesellschaft Revolut, die immer noch versucht, eine Bankenlizenz zu erhalten.

Zum einen setzen sie auf ebenso übersichtliche, leicht nachvollziehbare, unproblematische und stets von fast jedem Ort aus erreichbare Offerten, ob im Internet oder in Ausnahmetenden. Dies kann zu einem Bankwechsel insbesondere bei Kostensteigerungen mit sich bringen. Deshalb werden sich die bestehenden Kreditinstitute wahrscheinlich darauf einzustellen haben, dass sich das Kundenverhalten in den nächsten zehn Jahren drastisch ändern wird: von off-line über on-line-bis mobil - und vor allem auch bis "flexibel".

Bereits seit einigen Jahren treiben die innovativen Nachwuchskräfte den Weg für unkomplizierte Bankdienstleistungen voran und erzielen erstaunliche Zuwächse, während das Business der traditionellen Dienstleister ziemlich umhertreibt. So konnte beispielsweise die Zahl der Stammkunden von May bis Anfang December des aktuellen Geschäftsjahres allein auf 2 Millionen verdoppelt werden.

Vor fünf Jahren wurde das Haus von zwei Oesterreichern in Berlin mit der Absicht gegruendet, eine neue Art von Banken zu errichten. Es war von Beginn an das Bestreben, eine global tätige Großbank aufzubauen, sagt der Geschäftsführer, der für die Internationalisierung des Konzerns zuständig ist. Stets mit dem umgekehrten Motiv, die Unabhängigkeit von einer Bankniederlassung und einem Bankenberater so weit wie möglich zu verringern und den Kundinnen und Kunden so viel wie möglich Einfluss auf ihre finanziellen Verhältnisse zu verschaffen.

In Deutschland und Österreich wurde 2015 zunächst ein Angebot lanciert, das im Kern aus einem vollwertigen kostenlosen Girokonto mit Meisterkarte bestand. Das Highlight: Alles sollte so unkompliziert und unkompliziert wie möglich sein. Aufgrund umfangreicher Anpassungen des Geldwäschegesetzes war es erstmals in Europa möglich, innerhalb weniger Augenblicke ein Depot auf einem Handy vollständig zu errichten.

Ist das Konto eröffnet, kann er natürlich seine Kontoverläufe auf seinem Handy in Realzeit überprüfen, die Kreditkarte mit einem einzigen Mausklick blockieren und freigeben oder die PIN abändern. Vor einigen Monaten ist dort mit dem Markteintritt von T26 der erste bedeutende Sprung in die Nicht-Euro-Zone erfolgt. Per Drag&Drop kann das Geldbetrag in Realzeit an sie weitergeleitet werden - ein Dienst, der von über 100.000 Verbrauchern nach nur sechs Monaten für gut 75 Millionen Euro in Anspruch genommen wird.

Selbstverständlich ist der Service nicht wirklich kostenlos, sondern wird durch versteckte Erträge aus dem Vertrieb von sogenannten Orderflows an Hochfrequenzhändler erkauft. Robinhood hat mittlerweile mehr als 6 Millionen Kundschaft gewonnen, ist auf nahezu 6 Milliarden US-Dollar geschätzt, basierend auf bisherigen Finanzierungen, und scheint sich auf einen eventuellen IPO vorzubereiten.

Auf innovative Änderungen, zunehmenden Wettbewerb und verschärften Preiskampf antworten die bestehenden Kreditinstitute - wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Wir können in wenigen Augenblicken ein Konto via Applikation oder Internetbrowser bei UBS, Credit Suisse, Rhône isen, Postfinance, Voliant und diversen kleinen Kantonsbanken eröffnen - aber nicht bei ZKB und MG.

Andererseits hat keines der inländischen Kreditinstitute die Intention, der US-Bank J. P. Morgan zu folgten, die der Amazon des Wertpapiergeschäftes werden will. Diesbezüglich kann es beruhigend sein, dass die Firma N 26 "eine grosse Passion für den schweizerischen Wirtschaftsraum hat" und an ihrem Einstieg mitwirkt.

Weil, sobald neue, wendige Wettbewerber das breite GeschÃ?ftsmodell der etablierten Universalbanken an jeder Ecke in Anspruch nehmen und ihre Kundschaft zum Verschwinden bringen, mÃ?ssen sie sich umziehen. In der Tat ist es für junge Menschen, die zur Digitalgeneration gehören, schon lange eine Selbstverständlichkeit geworden, so viel wie möglich auf ihren Smartphones zu tun.